„Zu welchem Preis soll ich verkaufen?“ – Warum Du Dich unter Wert verkaufst.

„Zu welchem Preis soll ich verkaufen?“ – Warum Du Dich unter Wert verkaufst.

Eine Frage, die viele Unternehmer*Innen und Selbstständige mit Angst und Zweifel erfüllt: zu welchem Preis soll ich meine Produkte oder meine Dienstleistung anbieten, damit ich sie auch verkaufe? Welcher Preis ist in Ordnung? Welcher zu hoch für die Kunden? Welcher zu niedrig, als dass es sich für mich lohnt? Versuchen wir diese Fragen einmal in Ansätzen zu beantworten.
Foto Tanja Brückner – Lesezeit: 5 Minuten

Wie bilden wir den „richtigen“ Preis?

 

Viele heutige Unternehmerinnen und Unternehmer haben in ihrem Studium gelernt, dass sich der Preis durch Angebot und Nachfrage bildet. Und das ist prinzipiell auch erst einmal richtig. Es hilft uns nur an diesem Punkt reichlich wenig, wenn wir Individualität ausstrahlen und aus der Vergleichbarkeit heraustreten wollen.
Foto Tanja Brückner – Lesezeit: 5 Minuten

Gehen wir nämlich einmal davon aus, Du hast kein 0815 Produkt wie zum Beispiel einen Schwamm, den Du einfach durch niedrigere Preise an die breite Masse vertreiben willst. Gehen wir davon aus, Du hast ein individuelleres Produkt wie eine Beratung, eine gestalterische Arbeit oder eine Maßanfertigung von Möbeln, Kleidern, etc.

Hier macht es keinen Sinn zu schauen, welche Preise Deine Konkurrenz aufruft. Ich weiß, dass an dieser Stelle viele innehalten werden und sagen: „in meiner Branche muss ich das aber!“

Ich behaupte das Gegenteil. Solange Du Dich an Deiner Konkurrenz statt an Deinem Kunden orientierst, steckst Du in der Vergleichbarkeit und wirst im ersten Versuch im Großteil der Fälle den Auftrag an einen günstigeren Anbieter verlieren.

 

„Muss ich also der Günstigste sein?“

 

Im Gegenteil! Meinet wegen kannst Du sogar den höchsten Preis im Markt haben. Denn darum geht es dem Kunden schlicht und ergreifend nicht. Die Frage ist, welchen Wert Du für Deinen Kunden schaffst.

Ein Beispiel:

Du bist Unternehmer und auf der Suche nach einem Berater.

Berater A kann Dir bei einem Invest von 5.000€ einen Umsatz von 10.000€ bringen.

Berater B kann Dir bei einem Invest von 20.000 einen Umsatz von 100.000€ bringen.

Welchen würdest Du nehmen, wenn Du das Budget hättest? Vermutlich B, auch wenn A günstiger ist. Und sicher fragst Du Dich jetzt, wie Du dann trotzdem noch Kunden an die Konkurrenz verlieren kannst, wenn Du eindeutig zu Gruppe der „Berater B“ gehörst.

 

Die Antwort ist so simpel wie erschreckend.

 

Die meisten schaffen es einfach nicht, diese Messbarkeit und das Verhältnis mit dem Kunden herauszuarbeiten. Die Wenigsten machen sich die Mühe herauszufinden, was es für den Kunden in Zahlen bedeuten würde, durch die Beratung zwei Kunden mehr im Monat zu gewinnen. Welcher monetäre als auch emotionale Wert für den Kunden hinter dem eigentlichen Bedarf, eine Beratung in Anspruch zu nehmen, steht. Denn wenn Dein Kunde durch Deine Beratung monatlichen zwei neue Kunden gewinnt, die ihm einen Mehrgewinn von 10.000€ pro Monat bringen, dann darfst Du auch 15.000€ kosten. Selbst, wenn Deine Konkurrenz es für 2.000€ macht, ohne vergleichbare Ergebnisse zu produzieren. Warum? Weil Dein Kunde im zweiten Monat schon Gewinn macht. Und die ganzen folgenden Monate auch.

 

Soll ich dann jedes Mal einen anderen Preis aufrufen?

 

Ein ganz klares: Jein! Das ist eine Grundsatzfrage, die Du dir stellen darfst. In meinen Augen ist beides legitim. Wenn Du Dich damit wohler fühlst, feste Preise für Deine Dienstleistungen zu haben, dann nimm feste Preise. Wenn Du souverän die Messbarkeit deutlich machen kannst und Deinem Kunden zeigen kannst, dass Du ihm zu einer Million Euro mehr Umsatz verhelfen kannst, ist es auch legitim ein höheres Honorar aufzurufen als bei einem Gründer, dem Du gerade hilfst den ersten 10.000€ Auftrag zu gewinnen.

Fazit ist jedenfalls: schaue weniger auf Deine Konkurrenz und mehr auf Deine Einzigartigkeit und die Deiner Kunden. Darin liegt der Wert. Nicht in Preislisten einer Branche.

Wirkung = Impuls x Weglänge

Wirkung = Impuls x Weglänge

Schnelle Euphorie und schnell wieder weg?

 

Viele von uns, mich eingeschlossen, lieben es sich auf Seminaren und Events neue Impulse zu holen.

Und oft ist man nach so einem Event voller Euphorie und Tatendrang, dank der neuen Impulse.

Nur seltsamerweise verliert sich diese Euphorie schnell im Trubel des Alltags und es bleibt keine langfristige Wirkung. Dabei haben wir doch so viel Zeit & Geld für einen solchen Impuls investiert.

Das liegt dabei jedoch nicht an dem Impuls selbst.

Ein Impuls kann nur seine volle Wirkung entfalten, wenn wir durch ihn langfristig in die Umsetzung kommen.

Wenn wir die entsprechende Weglänge beschreiten. Nur dann kann sich eine wirkliche Wirkung entfalten.

Foto von Anna Voelske – Lesezeit: 4 Minuten

Umsetzung ist ein Sport!

 

Das kannst Du gut mit Sport vergleichen: du willst fitter werden und hast Dir jetzt den Impuls gesetzt, neue Laufschuhe zu kaufen, um öfter joggen zu gehen. Der Impuls ist gut und sicher ein Anreiz, doch ohne jetzt regelmäßig jede Woche 1-2 Mal laufen zu gehen, wirst Du nicht fitter werden. Nur wenn Du Muskeln und Kondition regelmäßig trainierst, wirst Du nach einigen Wochen der konsequenten Umsetzung eine Veränderung spüren.

Genauso ist es nach Seminaren. Sicher kann Dich ein Impuls schlauer machen und Dir einen Weg zeigen. Wirkung hat er jedoch nur, wenn Du den Weg dann auch gehst. Wenn Du den Umsetzungsmuskel regelmäßig trainierst, damit sich nachhaltige Veränderung einstellen kann.

 

Starker Impuls x große Weglänge = RIESIGE Wirkung!

 

Ab hier ist es dann eine ganz simple Formel: je tiefgreifender und bewegender der Impuls ist, den Du Dir holst, multipliziert mit einer langen Weglänge, auf der Du über Monate das Gelernte umsetzt, desto riesiger wird sich diese Kombination auf Dein Leben auswirken. Doch ein Impuls x keine Weglänge verpufft ins Leere.

Deshalb sind viele nicht erfolgreich!

 

Du kennst sie sicher auch: die “Seminarhopper”. Sie besuchen nahezu jedes Wochenende eine andere Veranstaltung und holen sich einen Impuls nach dem anderen. Sie werden regelrecht süchtig danach, weil sie sich jede Woche den Kick abholen. Doch was bleibt wirklich nachhaltig als Erfolg? Die wenigsten setzen das Gelernte langfristig um. Sie holen sich Impuls für Impuls, ohne wirkliche Weglänge zu haben. Dabei reicht Dir ein einziges Seminar, um erfolgreicher zu werden. Du musst das Gelernte nur konsequent umsetzen.

Doch viele legen diese Disziplin nicht an den Tag. Schließlich ist es in der Wahrnehmung vieler einfacher und macht mehr Spaß immer wieder neue Events zu besuchen, statt sich nach einem Event für Monate auf den Hosenboden zu setzen und das gelernte umzusetzen. Ich kann nur jedem empfehlen einmal die andere Seite kennenzulernen. Sie ist zwar mit mehr Anstrengung, aber auch mit weitaus mehr Freude verbunden!

Umsatz oder Gewinn? – was wirklich wichtig ist!

Umsatz oder Gewinn? – was wirklich wichtig ist!

Viele Unternehmer und Selbstständige haben immer den Blick auf mehr Umsatz. Umsatzsteigerung im Allgemeinen ist auch sicherlich etwas Gutes!
Doch was bringt Dir mehr Umsatz, wenn er auch höhere Kosten und einen höheren, zeitlichen Invest mit sich bringt?

Worauf Du als Unternehmer*In oder Selbstständige*r wirklich Dein Augenmerk legen solltest, ist der Gewinn.
Denn wenn Du es schaffst Deinen Gewinn zu steigern, wächst nicht nur automatisch auch die Geldmenge, die Du wirklich zur Verfügung hast sondern Deine Zeit für Dich, Deine Familie & Deine Gesundheit erhöht sich mit, wenn Du es zulässt.

Foto von Alexandra Loock – Lesezeit: 2 Minuten

Warum dann immer Umsatz?

 

Warum wird in Facebook Ads, in Magazinen und Co. dann immer für mehr Umsatz geworben? Nun ja, es ist die gängige Einheit, an der gemessen wird. Und viele fühlen sich schnell davon angezogen. Das ist auch einfach dem geschuldet, dass der Umsatz wesentlich früher und schneller ersichtlich ist als der Gewinn. Dieser wird eben erst hinten raus berechnet.

Wie viel Zeit habe ich eingesetzt, welche Kosten sind angefallen, wie viel ist durch die Steuer weggegangen? Die Zahl, die nach all dem herauskommt, ist der Gewinn. Und der ist für die meisten dann gar nicht mehr so sexy, wie die anfängliche Umsatzzahl.

Genau deswegen wird mit „mehr Umsatz“ geworben. Weil diese Zahl wesentlich ansprechender ist und jegliche Kosten außer Acht lässt.

 

Also ist Umsatz gar nicht so wichtig?

 

Jein! Selbstverständlich ist Umsatz wichtig. Und einen hohen Umsatz zu haben gibt erst mal eine gewisse Sicherheit, weil sich mit Geld Kosten natürlich leichter reduzieren lassen als ganz ohne. Im Optimalfall gehst Du es jedoch von Anfang an noch besser an, indem Du direkt dafür sorgst einen hohen Deckungsbeitrag zu haben. Indem Du von vornherein schaust, dass Dein Zeitinvest überschaubar bleibt, Deine Preise hoch genug sind, dass sich die Arbeit nach Steuern immer noch für Dich rentiert und es sich um Kunden handelt, mit denen Du gerne arbeitest Du die gegebenenfalls Potenzial für Folgeaufträge haben.

Wenn Du also das nächste Mal eine Werbung siehst, die Dir verspricht mehr Umsatz zu generieren, frage Dich immer was der Invest dafür ist und wie viel Gewinn am Ende für Dich übrig bleibt.

Der Kunde ist König, aber bist Du der Bauer?

Der Kunde ist König, aber bist Du der Bauer?

Muss das denn sein?

 

Wer kennt diese alte Unternehmensweisheit nicht? Der Kunde ist König bzw. ist die Kundin Königin. Wir versuchen ihnen stets jeden Wunsch von den Augen abzulesen, ihnen die Zusammenarbeit so angenehm wie möglich zu machen und mit Overdeliver zu glänzen. Denn schließlich sind es unsere Kundinnen und Kunden, die uns bezahlen. Die sich uns anvertrauen und denen wir eine Leistung zugesichert haben. Doch bedeutet es auch, dass wir uns dem Kunden gegenüber wie der Bauer zum König verhalten müssen?

 

Es fängt schon vor der Zusammenarbeit an

 

Das Kundenverhältnis bestimmt sich dabei schon maßgeblich bei der Akquise. Trete ich als Bittsteller dem Kunden gegenüber auf oder habe ich das Selbstverständnis eines Lösungsbringers, der dem potenziellen Kunden einen nachhaltigen Mehrwert für sein Leben bieten kann? Die Frage ist rational eindeutig zu beantworten. In der Realität wird es Dich jedoch wundern, wie oft sich Selbstständige und Unternehmer vor dem Kunden kleinmachen, um diesen für ihr Geschäft zu gewinnen.

Das äußert sich eben nicht nur in der Ansprache. Knicke ich ein und gehe für den Kunden im Preis runter? Sage ich mehr Leistung zu als ich eigentlich für den Preis bringen will? Lasse ich mich über Wochen und Monate vertrösten und telefoniere immer wieder brav hinterher?

Foto Anna Voelske – Lesezeit: 3 Minuten

All das sind Dinge, die dem Kunden ganz klar vermitteln, dass er mit Abstand am längeren Hebel sitzt. Wer auf dieser Ebene einen Kunden gewinnt, wird während der Zusammenarbeit auch nur schwer auf eine höhere steigen können.

 

Die richtige Balance finden

 

Es ist eigentlich gar nicht so schwer, die richtige Balance zu finden. Und auf der anderen Seite eben doch. Natürlich sollten wir stets höflich und respektvoll gegenüber dem Kunden sein. Dabei dürfen wir jedoch nicht vergessen, uns selbst gegenüber ebenfalls höflich und respektvoll zu bleiben. Wenn wir vor uns selbst und unserer Leistung die Achtung bewahren und auch ausstrahlen, wird es unser Kunde uns gleichtun. Es geht dabei nicht darum, zu protzen und uns größer zu machen als den Kunden, aber es geht darum auf Augenhöhe aufzutreten und auch eine Zusammenarbeit ablehnen zu können, wenn Euch der Kunde als Mensch nicht zusagt.

Du willst deine Preise erhöhen, aber weißt noch nicht, wie du es kommunizieren sollst? Dann schreib uns!
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5 schnelle Tipps für besseren Verkaufserfolg

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Starte beim Beziehungsaufbau

 

Wir kaufen am Liebsten bei Menschen, die wir sympathisch finden und mit denen wir uns, zumindest teilweise, identifizieren können. Mit der Sympathie steigt auch gleichzeitig das Vertrauen, das wir dem Gegenüber entgegenbringen und Vertrauen ist ein notwendiger Aspekt, der gegeben sein muss, damit wir guten Gewissens eine Kaufentscheidung treffen.

Der einfachste Weg diese Beziehung zu Beginn aufzubauen, ist Gemeinsamkeiten herauszuarbeiten. Das können die Kinder sein, über die man spricht, gemeinsame Hobbies, zu denen sich ausgetauscht wird oder das auffällige Auto, mit dem der Kunde vorfährt und zu dem man ein bis zwei Fragen stellt, um die Begeisterung des Kunden dazu kennenzulernen.

Lesezeit: 3 Minuten – Foto: Unsplash

Untermauere Deine Glaubwürdigkeit

 

Jedem von uns werden täglich dutzende Produkte und Dienstleistungen angeboten. Alle versprechen das Gleiche, doch nur die Wenigsten können diese Versprechungen auch tatsächlich halten. Wie finden wir denn heraus, wem wir letztendlich glauben können? Wir hören auf die Stimmen von Gleichgesinnten. Wir lesen uns Rezensionen durch, holen uns Referenzen ein und neigen zum „meistgekauften“ Produkt. Einem Kunden gibst Du demnach am meisten Sicherheit bei Dir zu kaufen, indem Du ihm aktiv Referenzen anbietest, sodass er sich selbst Erfahrungsberichte von Menschen einholen kann, die bereits zufrieden mit Dir zusammengearbeitet haben.

Behandle jeden Menschen so, wie er behandelt werden will

 

Jeder von uns hat eine eigene Kombination der vier verschiedenen Kommunikationsstile. Am besten finden wir einen Draht zu Personen, die in unserem Kommunikationsstil mit uns sprechen und interagieren. Diese Stile schnell zu erkennen und sich darauf einzustellen, erfordert Übung und Geduld. Mehr zu den Kommunikationstypen erfährt Du hier.

Mach den Nutzen messbar

 

Wir sind Egoisten. Zumindest häufig, wenn es um Kaufentscheidungen geht. Vor jedem Kauf fragen wir uns: „Was habe ich davon, das zu kaufen?“

Wenn für uns der Mehrwert höher erscheint, als die Kosten, die beim Kauf anfallen, gehen wir von einer guten Entscheidung aus und kaufen es. Genau deswegen ist es so wichtig den Mehrwert mit dem Kunden herauszuarbeiten und den Nutzen messbar zu machen. Gerade im B2B Bereich geht es häufig um mehr Umsatz, mehr Gewinn, weniger Kosten. Dort fällt es besonders leicht mit dem Kunden die Zahlen zu erarbeiten, die es braucht damit er erkennt, dass er mehr bekommt als er investieren muss. Wichtig ist nur, die richtigen Fragen bis dahin zu stellen.

Emotionen sind das A & O!

 

Wir reden uns alle gerne ein, dass wir Entscheidungen grundsätzlich rational treffen. An dieser Stelle werde ich viele Leserinnen und Leser enttäuschen müssen. Wir alle treffen Entscheidungen emotional. Die einen sind nur schneller damit, eine rationale Begründung zu finden als die anderen.

Deswegen ist es auch so wichtig mit Deinem Kunden in die Emotion zu gehen. Was ändert sich in seinem Leben, wenn er die Kaufentscheidung trifft? Was wird besser? Welcher Wunsch geht in Erfüllung? Wie fühlt er sich dann und was macht er mit dem gewonnenen Mehrwert? Erarbeite das ausgiebig mit Deinem Kunden und gehe mit ihm gemeinsame gedanklich durch die bessere Zukunft. Er wird danach nicht mehr zurück in eine schlechtere Gegenwart wollen und sich für die bessere Zukunft entscheiden.

Richtig Netzwerken – Die Magie liegt zwischen den Events

Richtig Netzwerken – Die Magie liegt zwischen den Events

Netzwerken ist mehr als ein Mal die Woche auf ein Event zu gehen. Netzwerken ist auch mehr, als täglich zwei Nachrichten auf Xing und LinkedIn zu versenden, bevor man die Person dann monatelang wieder nicht kontaktiert.

Die wahre Magie des Netzwerkens liegt außerhalb der klassischen Events und Meetings, zu denen man sich in der Absicht aufmacht, neue Kontakte zu knüpfen.

Foto Tanja Brückner – Lesezeit: 5 Minuten

Netzwerken: wie es früher lief

 

Früher gingen viele Netzwerkerinnen und Netzwerker davon aus, dass es damit getan sei, sich regelmäßig auf Networking Events, Kongressen und Foren zu treffen, damit sie sowohl beruflich als auch persönlich davon profitierten. Man hat Visitenkarten ausgetauscht und wenn man dann Monate später eine ganz konkrete Frage oder ein Anliegen hatte, hat man die entsprechende Person wieder kontaktiert. Wenn sich die Person dann überhaupt noch an einen erinnert hat, war es dennoch schwierig wieder eine wirkliche Verbindung zueinander zu finden geschweige denn voneinander zu profitieren. Dabei wurde doch eigentlich alles Notwendige für das Netzwerk getan, oder?

Network bedeutet vor allem Work!

 

Es ist eben nicht so einfach. Klar sind Events, auf denen ich neue spannende Kontakte kennenlerne, immer aufregend. Sie sind, was das wirkliche Netzwerken angeht, jedoch nur die Spitze des Eisbergs. Die Magie entsteht tatsächlich zwischen den Events. Angenommen ich habe einen aufregenden Gesprächspartner kennengelernt und wir haben auf einer Veranstaltung die Visitenkarten ausgetauscht. So wie er, werde auch ich nach der Veranstaltung wieder im Alltagsgeschäft verpassen den Kontakt zu ihm zu suchen, bis er nach Monaten nur noch eine identitätslose Visitenkarte auf meinem Stapel ist. Das klingt hart, ist allerdings die Realität auf den Schreibtischen vieler Unternehmerinnen und Unternehmer. Nachhaltiges und effektives Netzwerken mag geplant und strukturiert werden.

Es beginnt bei der Vorbereitung

 

Wer geordnet auf ein Netzwerkevent geht, kann danach auch geordnet nachfassen und die Kontakte vertiefen. Es beginnt bei der Planung, wen ich konkret auf einer Veranstaltung kennenlernen möchte. Aus Lust und Laune und ohne ein Ziel „drauf los“ zu Netzwerken ist verschwendete Zeit und Energie. Wenn ich weiß, dass ich präzise einen Kontakt aus einer bestimmten Branche oder mit bestimmten Fähigkeiten kennenlernen will, ist danach meine Motivation auch höher den Kontakt zu vertiefen.

Und sollte ich abseits davon jemand Spannendes kennenlernen, der zwar nicht in das gesuchte Bild passt, mit dem ich aber persönlich sehr gut auskomme, sollte die Motivation generell hoch sein zu dieser Person den Kontakt zu halten. Im gleichen Zuge, in dem ich mir Gedanken darüber mache, wen ich kennenlernen möchte, kann ich mir direkt einen Tag nach der Veranstaltung planen, an dem ich die neuen Kontakte nachfasse.

Das muss kein ausführlicher Text und kein langes Gespräch werden. Das kann eine kurze Nachricht sein, dass man sich freut, den anderen kennengelernt zu haben und eine höfliche Nachfrage, ob der- oder diejenige gut Heim gekommen ist.

Das muss nicht immer via WhatsApp, E-Mail und Co. sein. Es darf ebenso eine handgeschriebene Postkarte mit einem passenden Motiv sein.

Es geht in erster Linie um Beziehungen

 

Seien wir ehrlich: es geht bei weitem nicht um die Größe des Netzwerks. Wenn es danach ginge, müssten wir alle mit unseren tausenden Kontakten auf Xing, LinkedIn, Instagram & Co. in Erfolg und Kooperationen schwimmen. Doch wie viele von diesen Kontakten kennen wir tiefgreifend? Von wem können wir im Schlaf erzählen, was seine oder ihre Tätigkeit ist, warum die Person diese Tätigkeit ausübt und was ihre Ziele damit sind?

Vermutlich lässt sich dieser Kreis an nicht einmal zwei Händen abzählen. Und genau deswegen ist es so wichtig neue Kontakt auch wirklich zu vertiefen. Lieber sechs immer tiefergehende Gespräche mit zwei Personen führen statt zwölf Gespräche mit zwölf unterschiedlichen Personen.

Die zwei Kontakte werden sich als wesentlich konstruktiver herausstellen, als sich im ersten Moment vermuten lässt. Doch auch im Netzwerk steht Qualität vor Quantität.

Das (Networking-)Leben wird leichter

 

Diese Herangehensweise hat noch einen sehr angenehmen Nebeneffekt. So muss ich mich auf Netzwerkevents nicht mehr darauf versteifen, möglichst viele Kontakte zu sammeln, sondern kann zufrieden die Veranstaltung genießen, wenn ich meine 3-5 gesuchten Kontakte gemacht hab. Was sich danach ergibt, ist nice-to-have und als Bonus anzusehen.

Zusätzlich erleichtert es mir das Nachfassen und Vertiefen der Gespräche, weil ich nicht von einer Vielzahl der Kontakte erschlagen werde. Bei 20 Visitenkarten, weiß ich vielleicht gar nicht, wo ich anfangen soll. Bei 3-5 neuen Kontakten kann ich präzise Folgetermine ausmachen, bei denen man den Kontakt vertieft und niemand bleibt dabei auf der Strecke.

Schlussendlich empfiehlt sich: lieber weniger Kontakte knüpfen, diese dafür nach dem Kennenlernen intensiv pflegen und vertiefen. Dann kann die Vernetzung auch Früchte tragen.